Die Schuldlosen Die Schuldlosen

Die Schuldlosen

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Beschreibung des Verlags

Zwischendurch lief er immer wieder ins Freie. Es war jedes Mal ein Erlebnis, das ihm Tränen in die Augen trieb. Das Leben wieder in den eigenen Händen halten, vor niemandem mehr kuschen müssen. Jederzeit rausgehen können, wie er sich das vorgenommen hatte. Und sei es nur in den Garten.
Er rannte hinunter bis zu dem verrosteten und stellenweise eingesunkenen Maschendrahtzaun, der das Grundstück zur Greve absicherte. Den Zaun hatte der Hausmeisterdienst nicht in Schuss gehalten. Ansonsten konnte man kaum meckern, der Rasen sah gepflegt aus, Bäume und Ziersträucher ebenso.
Sekundenlang stand er still, riskierte einen Blick auf das träge fließende Wasser der Greve, um festzustellen, ob der Geist von Janice Heckler aus den Fluten aufstieg - was natürlich nicht geschah.
Die Geister hausten anderswo.

GENRE
Krimis und Thriller
ERSCHIENEN
2012
9. März
SPRACHE
DE
Deutsch
UMFANG
448
Seiten
VERLAG
Rowohlt E-Book
GRÖSSE
1,5
 MB

Kundenrezensionen

joungey ,

Die Schuldlosen

Ein typischer Petra-Hammesfahr-Roman, den ich fast ohne Unterbrechnung verschlungen habe. Gut zu lesen, hervorragend erzählt, logisch, spannend und schlüssig aufgebaut - was will man mehr?
Man kann sich in die Charakere hineinversetzen, die einfühlsam und facettenreich beschrieben sind. Die Story fesselt von der ersten Seite an und mit einem Gefühl des Bedauerns habe ich das Buch nach der letzten Seite aus der Hand gelegt.
Geschickt versteht es Petra Hammesfahr, ihre Personen immer wieder in einem neuen Licht erscheinen zu lassen, so daß man in einem Moment Mitleid empfindet mit der jeweiligen Person und im anderen Moment direkt wieder Wut. Man glaubt zu wissen, wer der Böse und wer der Gute ist, wird auf der nächsten Seite eines Besseren belehrt und dann ist am Ende doch alles wieder ganz anders...
Es ist hohe Erzählkunst, den Leser so einbinden zu können in die Geschichte, doch Petra Hammesfahr beherrscht diese Kunst perfekt.
Dafür auf jeden Fall 5 Sterne!

Genau so! ,

Wenig braucht es, um viele Leben zu zerstören ...

Am Ostersonntag verbreitet sich die Nachricht wie ein Lauffeuer im Dorf: Janice Heckler ist tot in der Greve gefunden worden, halbnackt und offensichtlich ertränkt. Auf den Täter einigt man sich in Garsdorf schnell: der Nachbar. Alex Junggeburt - als Kind noch von allen bedauert, als Jugendlicher gefürchtet, als Erwachsener verteufelt.

Alex, der sich an nichts erinnern kann, da er sich zum Tatzeitpunkt im Vollrausch befand.

Jetzt ist er aus der Haft zurück!



Inhalt:

Alex wird nach einer Haftstrafe entlassen und kehrt in seinen Heimatort zurück... Zurück in seine Vergangenheit, zu bitteren Erinnerungen und ablehnenden Mitmenschen, zurück aber auch dahin, wo es noch etwas Zuneigung gibt und Unglaube der begangenen Schuld.

Als Kind war er einzig da, seiner Mutter die verstorbene, "unersetzliche" Alexa zu ersetzen...

Als Kind / Individuum nicht wahrgenommen, vom Vater verachtet, später seine Männlichkeit offen auslebend - ist Alex wirklich der Mörder, für den ihn alle halten, hat er wirklich das Unaussprechliche getan, für das er verurteilt wurde?



Meinung:

Petra Hammesfahr zeigt mit diesem Roman ihr großes Talent für detailreiche und sehr bildhafte Sprache. Schon im Prolog kann man den Rauhreif sehen, der die Grabstätten bedeckt und die klirrende Kälte fühlen. Sieht die traurigen Gestalten im Morgenlicht stehen und schrickt zusammen, wenn man in die blauen Augen des Kindes sieht, die Franziska Welter so in Schrecken versetzten.

Liebevoll beschreibt Hammesfahr ihre Protagonisten und beleuchtet spannend und facettenreich die Zusammenhänge von Zuneigung, Ablehnung und Angst mit der sich die Figuren gegenüberstehen.

Gerade die Rückblenden, die diesen Roman durchweben, machen das Buch so interessant, dass man unbedingt weiterlesen muss, ohne es wegzulegen.

Der Verlust eines Kindes und der Umgang der Angehörigen mit diesem Trauma bestimmen die Tragik dieses Buches und letztendlich ist die Frage, ob das alles passiert wäre, wenn Franziska Welter an jenem Tag auf dem Friedhof etwas unternommen hätte, geradezu der Schlüssel.

Petra Hammesfahr hat einen lebendigen, interessanten und sehr kurzweiligen Schreibstil, der zu keiner Zeit langatmig oder gar langweilig war. Sie versteht es, den Leser auf eine Fährte und gleich darauf wieder von dieser ab-zu bringen.

Mich hat dieses Buch gefesselt und gut unterhalten, so dass ich gern 5 Sterne vergebe!

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